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Shiku

Muh, das Telefonbuch

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The Clever One - Helena Close Ausnahmsweise mal keine Wertung - ich hab das Buch mitgenommen, weil es interessant klang. Aber das, was versprochen wurde, war nur ein Teil der Geschichte, der andere war etwas, das ich normalerweise nicht lese. Es ist daher wohl kaum die Schuld des Buches, dass es mir nicht ganz gefiel.

Der Klappentext redet von einem sehr klugen Mädchen, Maeve, dessen Schwester Mutter geworden ist. Der Vater ist allerdings ein Krimineller, der Fiona, so der Name der Schwester, bedroht, wenn sie nicht spurt. Maeve weiß, dass sie etwas dagegen tun muss, aber niemand sonst scheint ihr helfen zu wollen. In ihrer Hilflosigkeit fasst sie einen Plan, dessen Konsequenzen sie nicht ganz erahnen konnte.
So weit so gut und diesen Teil habe ich auch sehr gerne gelesen. Allerdings kommt es erst auf den letzten 100 Seiten zu diesem Plan. Dazwischen ist "The Clever One" vor allem das Buch über eine 16-Jährige, die nicht nur mit einer schwierigen häuslichen Situation konfrontiert wird (namentlich: die minderjährige Mutter-Schwester, die immer weiter in eine Perspektivlosigkeit gerät und immer wieder zu dem Mann zurückkehrt, der sie bedroht, verletzt und in Kontakt mit Drogen bringt), sondern auch mit all dem, mit dem heranwachsende Teenager zu kämpfen haben: erste Liebe, Alkohol, Sex ... oder zumindest viele Teenager. Ich konnte mich mit solchen Geschichten noch nie wirklich identifizieren und so ist es kein Wunder, dass mir diese Parts des Buches zumeist sehr fremd blieben. Ich kann nicht mal sagen, ob alle Reaktionen von Maeve in all dem Stress realistisch sind - mir erschienen sie manchmal doch sehr krass, allerdings bin ich mir durchaus bewusst, dass ich die Letzte bin, die das vernünftig beurteilen kann. Deswegen mach ich es auch nicht.
Fakt ist, dass Maeve mit ziemlich viel auf einmal zurecht kommen muss und dass vieles davon natürlich nicht gelingt. Sie ist ein kluges Mädchen, das aber dennoch erst 16 ist und viele Dinge einfach nicht einschätzen kann. Das Buch geht damit durchaus vernünftig um - anfängliche Zweifel bezüglich einer sexuellen Belästigung, haben sich am Ende zwar nicht ganz verstreut, aber zumindest wird es nicht unter dem Teppich gekehrt. Alles, was sie tut oder ihr geschieht hat einen Einfluss, und das Ende ist weit entfernt von Happy End. Es bleibt in dieser Hinsicht definitiv realistisch.

Insofern würde ich glatt sagen, dass es ein gutes Buch ist, wenn man eben auch solche Arten von Geschichten mag. Wer "nur" einen Kampf um die Zukunft der älteren Schwester erwartet und mit dem Rest nicht unbedingt viel anfangen kann, sollte sich eventuell ein anderen Buch suchen.