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Shiku

Muh, das Telefonbuch

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The Iron Queen - Julie Kagawa 3,5

Die Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden.
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Meghan hat mithilfe ihrer Gefährten Grimalkin, Ash und Puck schon vieles für das Nevernever getan und zuletzt gar einen Krieg verhindert. Doch aufgrund ihrer verbotenen Beziehungen zu Ash wurden beide dennoch aus dem Feenland verbannt. Nun sind sie eigentlich auf dem Weg zu Meghans Familie, aber schnell wird klar, dass sie noch nicht wieder heimkehren kann. Der neue König der Iron Fey ist hinter ihr her und würde auch nicht davor zurückschrecken, ihrer Familie etwas antun zu lassen. Doch wohin soll sie? Ihr erster Anlaufpunkt soll Leanansidhe sein, mit der sie noch eine offene Rechnung hat.
Doch sollte Meghan auf eine Verschnaufpause hoffen, so liegt sie falsch. Auch die Regenten der Sommer- und Winterfeen haben mal wieder ihre eigenen Pläne mit der jungen Halbfee, die sie einmal mehr in Lebensgefahr bringen – wie gut, dass ihr ein eisiger Ritter zur Seite steht, bereit alles für sie zu opfern.


Wer die Welt der Iron Fey und Julie Kagawas Schreibstil schon in den letzten Bänden mochte, wird damit auch hier zufrieden sein. Meghan und Ash halten sich nicht allzu lange in der Welt der Menschen auf und so geht’s auch für den Leser schnell zurück zu den fantastischen Wesen des Nevernever. Alte Bekannte – allen voran Grimalkin und Puck – dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen und so lässt das Buch in dieser Hinsicht nichts zu wünschen übrig.

Wer die letzten Bände mit Meghan zu kämpfen hatte, sei außerdem ein wenig beruhigt: Es wird ein wenig besser – aber auch nur wenig. Da es allerdings in Band 2 wesentlich schlimmer war, sollte Band 3, wenn man das damals also ausgehalten hat, nicht weiter schwierig zu bewältigen sein.
Die Geschichte fängt nun einmal gleich damit an, dass Meghan erneut gerettet werden muss. Als sie dann (endlich!) selbst vorschlägt, dass Ash ihr das Kämpfen beibringt, hätte ich am liebsten Freudensprünge gemacht. Wenn Madame mal lernt, mit ihrem Glamour und auch einer Waffe umzugehen, dann hat sie wenigstens die Chance, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Diese Freude verflog aber recht schnell wieder, denn scheinbar handelte es sich dabei nur um einen kurzen lichten Moment Meghans. Denn anstatt das Ganze mal voranzutreiben, vergisst sie es schlichtweg. Wenn hinter mir magische Wesen her wären und mich ein gewisser König tot sehen wollen würde – Selbstverteidigung wäre da eigentlich meine oberste Priorität. Außer natürlich es würde mir gefallen, mich ständig retten zu lassen.
Zum Glück sind nicht alle Charaktere so dusselig wie Meghan und denken dran. Dafür bringen sie andere Probleme mit sich. Dass es einige neue Dinge über diverse Tunichtgute zu erfahren gibt, die nicht unbedingt für sie sprechen, finde ich absolut nicht schlimm – im Gegenteil. Aber die meiste Zeit verbringt sie mit Ash und diese beiden machen vor allem eines: rumturteln.
Es hilft zwar ein bisschen, dass Puck und Grim das gerne kommentieren, aber gegen mein Augenrollen konnte das auch nichts ausrichten. Für den Fall, dass ihr sowas noch nie erlebt hat: Das strengt auf Dauer echt an.

Es ist nicht so, dass ich keinen Spaß hatte. Viele Charaktere sind immer wieder für einen Lacher zu haben (dreimal dürft ihr raten, wen das am meisten betrifft) und auch Ash kann mal ganz lustig sein. Nicht mal Meghan ist vollkommen unerträglich! Wäre die Geschichte jetzt noch richtig spannend, gäb es ja fast gar kein Problem – war im Vorgängerband schließlich nicht anders.
Das Problem ist nur, dass „The Iron Queen“ kaum Spannung aufzuweisen weiß. Wenn die Handlung nicht gerade wieder durch eine der vielen romantischen Szenen unterbrochen wird, verläuft sie hauptsächlich geradlinig und spätere Ereignisse lassen sich bisweilen sehr früh vorausahnen – ich war manchmal eher überrascht, dass die Charaktere da nicht früher drauf gekommen sind. Um mitreißend zu sein, hätte das Buch ein bisschen anders aussehen müssen.
Allerdings gibt es auch ein paar Entwicklungen, die mir wiederum sehr gut gefallen haben. Meghan kann dazu lernen und am Ende tut sie endlich mal das, was auch getan werden muss. Besser spät als nie, oder? Der Schluss konnte mich tatsächlich rühren und so gespannt auf den nächsten Band machen, dass ich gleich zu diesem griff, als noch eine Weile damit zu warten.


In Sachen Schreibstil und Welt kann das erwartet werden, was auch die Vorgänger geboten haben. Meghan zeigt endlich ein wenig Initiative, auch wenn das trotzdem noch viel zu selten geschieht. Dafür bleibt die Spannung auf der Strecke und wird bisweilen durch Romantik ersetzt, die zumindest dann stört, wenn man auf sowas nicht allzu viel Wert legt. Es ist wirklich schade drum, denn Spaß macht das Buch trotz allem noch – es reicht nur leider nicht mehr ganz aus.