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Shiku

Muh, das Telefonbuch

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Der Maskenmörder - Nina Blazon England im 18. Jahrhundert: Lucius Gildare ist alles andere als ein Opernfan, aber die Vorstellung, zu der seine Tante ihn an diesem Abend gezwungen hat, wird sein Leben komplett verändern: Der größte Konkurrent des neuerdings in London auftretenden Giacomo Amorelli wird mitten auf der Bühne ermordet – und Amorelli ist der Hauptverdächtige. Lucius wittert seine Chance etwas zu tun, das er mehr mag als die Arbeit im Kontor seiner Tante: ermitteln. Zusammen mit Célestine Androis macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter – auch wenn Signore Amorelli noch lange nicht aus dem Schneider ist.


Um „Der Maskenmörder“ zu umschreiben, reicht eigentlich das Wort „nett“, und viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Vom Schreibstil, über die Charaktere bis hin zum Plot – alles ist angenehm zu lesen und durchaus interessant, nie aber herausragend oder spannend. Nina Blazon auf Sparflamme sozusagen.

Die bisherigen Bücher, die ich von der Autorin gelesen habe, es sind zugegebenermaßen nur zwei, haben mich beide nahezu durchweg überzeugt, weswegen irgendwann auch „Der Maskenmörder“ in meinen Warenkorb wanderte, aber ein weiteres Wunderwerk darf man hier wirklich nicht erwarten. Zwar wusste ich nicht sofort, wer der Mörder sein soll, aber früher oder später muss man einfach draufkommen, weil sich der Täter recht auffällig verhält. (Nicht dass Lucius das merken würde …) Das Motiv muss freilich noch ermittelt werden, aber der Weg dorthin war eben nicht sonderlich spannend.
Abgesehen davon mag das Ende einige Leser womöglich erfreuen, mich hat es aber ein wenig genervt, zumal es sehr vorhersehbar war, allerdings gilt das ja auch für andere Aspekte des Buches. So bleibt’s Geschmackssache, ob man damit etwas anfangen kann – ich hatte da so meine Probleme.

Trotzdem wünsche ich mir, dass es sich hier um eine Buchreihe handelte. Die Charaktere erhalten in der Kürze des Buches nicht unbedingt Tiefe, aber irgendwas müssen sie haben. Gerade Lucien mit seinem Wunsch, dem Gesetz gerecht zu werden, hat mich mit der Zeit ein bisschen begeistert. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn man ihn in mehreren Bänden noch näher kennenlernen könnte – aber nicht nur ihn. Auch seine Tante Isobel zeigt Potential, genauso der Constable Avory, Célestine und einer ihrer Freunde namens Yves … man mag sie hier vielleicht nicht gut kennenlernen, aber es ist offensichtlich, dass da noch mehr ist. „Leider“ ist die Geschichte aber in sich abgeschlossen; Hoffnungen auf ein Wiedersehen muss ich also vermutlich begraben.


„Der Maskenmörder“ ist so ein Buch, das man zwischendurch mal lesen kann, wenn man von Nina Blazon nicht genug kriegen kann. Aber Achtung: Zu viel darf man nicht erwarten! Besonders die Charaktere mögen Potential haben, da es sich hier aber um einen Einzelband handelt, bleibt dieses nahezu ungenutzt.